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    Der Begriff Börse leitet sich vom lateinischen Wort bursa ab. Übersetzt bedeutet dieser Geldsack oder Geldtasche. Ihre aktuelle Bezeichnung und Bedeutung erhielt die Börse erst Anfang / Mitte dieses Jahrhunderttausends. Hierfür war eine belgische Kaufmannsfamilie mitverantwortlich. In und vor ihrem Haus fanden regelmäßig geschäftliche Treffen statt. Der Familienname der Kaufmannsfamilie war zudem noch Van der Beurze, sodass diese Bezeichnung später der Inbegriff für das Zusammentreffen von Kaufleuten, bzw. für die Entstehung von Marktplätzen war.

    Wie man aus der Begriffsdefinition erkennen kann, handelt es sich bei einer Börse um einen Ort, wo Güter gehandelt werden. Dieser Ort ist örtlich und zeitlich klar definiert. Durch das Zusammentreffen von „Kaufleuten“ entsteht hierbei Angebot und Nachfrage. Beide Parameter sind dabei für die Preisbildung verantwortlich. Die Börse kann man somit als bestimmten Ort bezeichnen, wo eine kontrollierte Preisbildung stattfindet.

    Mit der Zeit hat sich die Börse, dass Verständnis von der Börse sowie deren Bedeutung wesentlich weiterentwickelt. Die Preisbildung an den Börsen wird hierbei unterstützt, zeitgleich steigt dadurch die Transparenz und Effizienz. Es gibt Markteilnehmer, für gewöhnlich sind dies Market Maker bzw. Investmentbanken, welche die Grundlagen für diese Ziele zur Verfügung stellen. In der Regel ist hierbei vor allem die Liquidität gemeint. Gleichzeitig gibt es Börsenvorschriften und –regeln, welche dafür sorgen, dass die Transparenz aufrecht erhalten wird. Die Überwachung der Börsen und des dabei stattfinden Handel ist ein essenzieller Bestandteil für das Funktionieren der Finanzwirtschaft.

    Im Gegensatz zur Börse gibt es noch den OTC (over the counter) Handel. Hierbei werden Güter abseits der Börse, bzw. auch deren Regelungen / Vorschriften gehandelt. In der Regel wenden vor allem große Institutionelle Anleger, große Banken bzw. Investmentbanken diese Handelsform untereinander an. Der Vorteil für diese Anwender liegt darin, dass die Daten nicht gemeldet werden müssen. Gleichzeitig stellt dies den größten Nachteil bzw. die größte Gefahr für die Finanzwirtschaft dar. Oftmals wird der OTC Handel deshalb als unregulierter, gefährlicher Bereich der Finanzwirtschaft bezeichnet.

    An der Börse können alle erdenklichen Güter gehandelt werden. Diese Güter müssen nur vertretbar sein. So können zum Beispiel neben Waren, Wertpapieren (Aktien, Anleihen) auch Rechtsansprüche oder sonstige Sachen an Börsen gehandelt werden.

     

    Börsenarten

    Nur die wenigsten Börsen wickeln alle Tätigkeiten, welche man grundsätzlich über eine Börse vornehmen kann, ab. In der Regel spezialisieren sich die einzelnen Börsen auf ein Fachgebiet. Folgende Unterscheidungen sind in der Regel anzutreffen:

     

    Wertpapierbörsen

    Als Wertpapierbörsen bzw. Aktienbörsen werden jene Börsen bezeichnet an denen vorwiegend mit Aktien bzw. Anleihen gehandelt wird. Zu den größten Wertpapierbörsen der Welt zählen die New York Stock Exchange, die Nasdaq und die Tokio Stock Exchange. Alle drei Börsen sind die mit dem größten Handelsvolumen sowie mit der größten Marktkapitalisierung der gelisteten Titel.

    Eine Wertpapierbörse ist nichts anderes als eine herkömmliche Börse. Im Gegensatz zu anderen Börsenarten sind Wertpapierbörsen auf den Handel mit Wertpapieren spezialisiert.

     

    Devisenbörsen

    An den Devisenbörsen werden wie der Name bereits erahnen lässt Devisen gehandelt. Bei den Devisen handelt es sich um ausländische Währungen. Ausländische Währungen Währungen gibt es unzählige Ausprägungsformen, so können diese Bankguthaben, Schecks oder auch Wechsel betreffen. Zu den Marktteilnehmern des Devisenmarktes zählen vor allem Großbanken. Durch deren Handel bzw. die Verfügungsstellung der Liquidität, stellt er den liquidesten Teilbereich der Finanzmärkte dar.

    Der Devisenmarkt neben den Banken vor allem für Unternehmungen von besonderer Bedeutung. Unternehmungen welche global tägig sind bzw. Waren exportieren sind in der Regel dem Devisenrisiko ausgesetzt. Da durch den fortlaufenden Devisenhandel regelmäßige Preisbildungen stattfinden können sie hierdurch ausländische Währungen nachfragen oder eintauschen.  Wenn Unternehmungen auf Rechnungen auf eine ausländische Währung erhalten, müssen sie zum Beispiel in der Lage sein, die inländische Währung in die gewünschte Währung tauschen zu können, sodass sie dadurch die Rechnung begleichen können.

    Eine Devisenbörse ist nichts anderes als eine herkömmliche Börse. Im Gegensatz zu anderen Börsenarten sind Devisenbörsen auf den Handel mit Devisen spezialisiert.

     

    Warenbörsen

    Bei den ersten Börsen der Welt handelte es sich um Warenbörsen. Warenbörsen grenzen sich von den anderen Börsenarten ab, indem an ihnen vor allem fungible Werte gehandelt werden. Nahrungsmittel oder Rohstoffen wären hierfür klassische Beispiele.

    Eine Warenbörse ist somit nichts anderes als eine herkömmliche Börse. Im Gegensatz zu anderen Börsenarten sind Warenbörsen auf den Handel mit fungiblen Gütern spezialisiert.

     

    Terminbörsen

    An den Terminbörsen werden, wie der Name bereits erahnen lässt, Termingeschäfte / Derivate gehandelt. Oftmals sind eine Termin- und Warenbörse gemeinsam anzutreffen. Dies liegt daran, da die meisten Waren Derivate zugrundeliegen bzw. die Waren den Basiswert für die Derivate darstellen. Aus diesem Grund sind reine Termin- bzw. reine Warenbörsen fast nie anzutreffen, hingegen findet man Warenterminbörsen relativ oft.